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Von der Idee zur Anwendung - Nano Innovation Award 2023

24.07.2023

Drei Nachwuchswissenschaftler:innen, darunter eine Forscherin der LMU, wurden mit dem diesjährigen Nano Innovation Award des Center for NanoScience ausgezeichnet

Der Preis für anwendungsorientierte nanowissenschaftliche Forschung ist mit 9.000 Euro dotiert. Die Gewinner:innen wurden von einer Expertenjury aus Industrie und Wissenschaft unter Bewerbern aus ganz Bayern ausgewählt.

Der erste Preis ging an Stephan Müssig von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In seiner Arbeit untersuchte er nanopartikelbasierte Mikropartikel mithilfe der relativ neuen und anwendungsrelevanten Charakterisierungsmethode "magnetic particle spectroscopy" (MPS). Stephan Müssig fand heraus, welche Partikeldesigns Funktionalitäten erzeugen können und somit großes Potenzial für eine magnetische Identifikationstechnologie eröffnen. Er hat bereits eine Patentanmeldung zur Identifizierung von Objekten mit magnetischen Suprapartikeln durch MPS eingereicht und sein wissenschaftlich publiziertes "proof-of-principle" in Machbarkeitsstudien mit verschiedenen Industrieunternehmen und Behörden validiert, die an seinen Erkenntnissen interessiert sind.

Den zweiten Platz vergab die Jury an Pauline Kolbeck von der LMU München. Die Genauigkeit von Atomic Force Microscopy (AFM) Messungen ist durch die endliche Größe der AFM-Spitze begrenzt. Um diese Einschränkung zu überwinden, entwickelte Pauline Kolbeck eine 3D-DNA-Origami-Bezugsgröße zur präzisen und zuverlässigen Charakterisierung und Bildrekonstruktion von AFM-Spitzen, um eine multimodale Kalibrierungsplattform für verschiedene Anwendungen bereitzustellen. Ihre technologische Entwicklung führte zu mehreren Veröffentlichungen und einem Patent und ist bereits kommerziell verfügbar.

Jose-Tomas Santiago-Cruz vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts sicherte sich den dritten Platz. Sein Promotionsprojekt widmete sich der anspruchsvollen Aufgabe, verschränkte Photonen in Metasurfaces zu erzeugen. Metasurfaces, also zweidimensionale Arrays von Nanopartikeln, revolutionieren das Gebiet der Optik. In der Quantenoptik ermöglichen sie nun skalierbare und multifunktionale Plattformen zur Erzeugung von Quantenzuständen. Die Ergebnisse von Tomas Santiago sind vielversprechend für Anwendungen, die eine hohe zeitliche Auflösung erfordern, und könnten einen großen Einfluss auf Bildgebungsanwendungen haben, bei denen eine subwellenlängen-Auflösung erforderlich ist.

"Ein weiteres Jahr in Folge zeichneten sich alle Bewerbungen für den Nano Innovation Award durch bemerkenswert hohe Kreativität und Qualität aus. Herzlichen Glückwunsch an alle TeilnehmerInnen und die verdienten GewinnerInnen", sagt Joachim Rädler, Sprecher des Center for NanoScience (CeNS) und Professor für Physik weicher Materie an der LMU München.

Weitere Informationen über das CeNS finden Sie hier.

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