News

LMU-Forschende mit Ideen zu Innovation und Bildung erfolgreich

27.09.2021

Der Stifterverband zeichnet zwei Projekte von LMU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus, darunter das Projekt „Der Klimawandel – verstehen und handeln“ um Dr. Cecilia Scorza, Fakultät für Physik.

Mit dem Klimakoffer können sich Schülerinnen und Schüler die Mechanismen des Klimawandels experimentell erschließen.

„Wirkung hoch 100“ – so nennt der Stifterverband seine Jubiläumsinitiative, mit der er „die besten Ideen für Bildung, Wissenschaft und Innovation“ fördern will. In einem dreistufigen Auswahl- und Förderprozess hat ein Expertenbeirat nun aus zunächst 500 Einreichungen zehn Projekte ausgewählt, die in die dritte und zentrale Förderrunde gehen. Zwei dieser Vorhaben stammen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der LMU.

„Federated Secure Computing“
Daten sind der Treibstoff für eine zukunftsfähige Industrie. Unternehmen, Politik und Gesellschaft sind auf Daten angewiesen, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Und gerade in der Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen liegt die Chance, diese informativer und wertvoller zu machen. Andererseits kann, darf oder will man Daten oftmals nicht teilen. 61 Prozent aller Europäischen Unternehmen tauschen noch überhaupt keine Daten aus. Der Hauptgrund dafür sind Bedenken wegen Datenschutz und Sicherheit. Sogenanntes sicheres verteiltes Rechnen ermöglicht es öffentlichen Institutionen, Unternehmen und einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, gemeinsam mit ihren verteilten Daten zu rechnen, ohne diese austauschen zu müssen. So bleiben die Daten in der Kontrolle ihrer Eigner, und dennoch wird Kollaboration möglich. Vertrauen, Zustimmung und Privacy bleiben gewahrt. Ein LMU-Team um Dr. Hendrik Ballhausen und Christian Hinske, Professor für Medizininformatik, hat nun mit dem Open Source Projekt Federated Secure Computing eine Architektur entwickelt, die als „Middleware“, als Kitt zwischen Anwender und Serverschicht, die Entwicklung solcher Lösungen vereinfacht.

„Der Klimawandel – verstehen und handeln“
Klimaschutz beginnt im Klassenzimmer: Nach diesem Grundsatz hat ein Team um Dr. Cecilia Scorza von der Fakultät für Physik das Projekt Der Klimawandel – verstehen und handeln entwickelt, ein spezielles Bildungsprogramm für die MINT-Fächer. Im Schulunterricht werde dieses für junge Menschen hochaktuelle Thema bisher zu wenig behandelt. „Den MINT-Fächern aber kommt eine herausragende Bedeutung zu“, sagt Scorza. „Ein ansprechender Unterricht in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Geografie ist zur Lösung der anstehenden Probleme der Menschheit wie dem menschengemachten Klimawandel daher unabdingbar.“ Das Projekt bietet Vorträge, Workshops sowie Unterrichtsmaterialien an, ein Element ist auch der „Klimakoffer“: Er enthält alle nötigen Materialien, um Lehrkräfte, Pädagogen und Expertinnen bei der Vermittlung von Folgen und Ursachen des Klimawandels zu unterstützen. So können Schülergruppen die wissenschaftlichen Hintergründe, Auswirkungen und den MINT-Charakter des Klimawandels experimentell erkunden. Sie werden motiviert, über gemeinsame Projekte an effektiven Lösungen zu arbeiten. Dabei übernehmen sie selbst Verantwortung, lernen Handlungsmöglichkeiten kennen und erfahren Selbstwirksamkeit.

Wonach suchen Sie?